Angesichts der zunehmend digitalisierten Welt und den rasant kursierenden Nachrichten sind Fake News keine Neuheit mehr. Inzwischen gibt es eine Reihe an Tipps und Tricks, um Falschnachrichten zu erkennen und richtig mit ihnen umzugehen. Schwieriger wird es hingegen bei digitalen Manipulationen von Video- und Bildmaterial, den sogenannten „Deepfakes“.
Was sind Deepfakes?
Deepfakes sind realistisch wirkende Medieninhalte wie beispielsweise Videos, die durch Techniken der künstlichen Intelligenz abgeändert und verfälscht werden. Deepfakes basieren auf Methoden des maschinellen Lernens, um Fälschungen weitgehend autonom zu erzeugen. Mit zunehmendem technischem Fortschritt ergeben sich auch immer mehr Möglichkeiten, um Bilder zu fälschen. Dazu gehören beispielsweise Retuschen bei Menschen oder Veränderungen des Hintergrundes. Das Ergebnis ist täuschend echt und damit immer schwieriger zu entlarven.
Manipulation und Fälschung
Deepfakes sind also aufwendige Video-Fälschungen, bei denen etwa prominente Köpfe auf andere Körper gesetzt werden und damit Menschen falsche Aussagen untergeschoben werden. Ein bekanntes Beispiel entstand vor einigen Monaten im Zusammenhang mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine: Dem Anschein nach ist ein solches Deepfake-Video verwendet worden, um europäischen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern vorzugaukeln, dass sie mit dem aktuellen Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, in einem Videotelefonat gesprochen hätten. Dabei wurden ihm dubiose Aussagen in den Mund gelegt, die ihn und die Ukraine diskreditieren sollten.
Anzeichen zum Erkennen
Die KI, die für Deepfakes verwendet wird, lernt mithilfe verfügbarer Daten: Wurden Menschen oft beim Reden gefilmt, ist es in diesem Fall leichter, Lippenbewegungen, Mund, Augen und Nase nachzuahmen. Dennoch gibt es einige Anzeichen, an denen man Deepfakes identifizieren kann.
- Unnatürliche Mimik, leerer Blick
- Unlogischer Schatten im Gesicht
- Seltsame Haare oder Haarübergänge
- Komisch geformte Ohren oder seltsamer Mundinnenraum beim Reden (der KI fehlen oft Vorbilder dieser Bereiche, um realistisch wirkende Bilder zu erreichen)
- Fehlendes Blinzeln
- Unterschiedliche Qualität: Hat das Gesicht eine andere Qualität als das restliche Video oder Bild?
- Unlogischer Hintergrund oder seltsamer Übergang zwischen Person und Hintergrund
Noch ist diese Technologie nicht so weit, dass auch Laien perfekte Fälschungen erstellen können. Doch je mehr Ressourcen dahinterstecken, umso mehr Manipulationspotenzial bietet diese Technik. Aus diesem Grund ist es wichtig, über die Möglichkeiten und Fortschritte von Deepfakes aufzuklären. Außerdem kann es im digitalen Raum nie schaden, wachsam und skeptisch zu bleiben.