Plastikmüll im Alltag

In welchen Produkten er sich versteckt und wie wir ihn reduzieren können

Egal ob bewusst oder unbewusst, wir kommen in unserem Alltag ständig mit Plastik in Kontakt. Sei es in der Schule mit unserem Lineal oder morgens beim Zähneputzen, wo nicht nur die Verpackung der Tube aus Plastik besteht, sondern auch die Zahnpasta sogenanntes Mikroplastik enthält. Sichtbar sind diese Mikroplastik-Partikel beispielsweise in unseren Duschpeelings. Doch wofür gibt es sie in unseren Pflegeprodukten? In der Zahnpasta oder unseren Peelings sollen sie einen schleifpapierähnlichen Effekt erzielen, nämlich unseren Plaque oder unsere alten Hautschüppchen ganz einfach „wegzuschrubben“.

Bei jedem Waschgang gelangen 200 verschiedene Kunststofffasern in unser Abwasser und unsere Kläranlagen halten diese nur zum Teil auf. Der Rest gelangt durch die Flüsse ins Meer und schließlich in die Ozeane. Die größte so entstandene Plastikinsel ist doppelt so groß wie Deutschland. Forscher finden die Spuren unseres Plastikmülls verteilt auf der ganzen Welt. Sogar in der Arktis wurden Teilchen von Mikroplastik nachgewiesen. Durch die Wellen des Meeres und die UV-Strahlen der Sonne verteilt und zersetzt sich das ganze Plastik und landet so in den Tiefen der Ozeane. Die Meerestiere nehmen unbewusst das Mikroplastik in ihrer Nahrung auf und so gelangt es über die Nahrungskette auch in den menschlichen Körper.

Pro Jahr werden über 400 Millionen Tonnen Kunststoff weltweit hergestellt. Mehr als ein Drittel davon wird für Verpackungen verwendet. Nur 14 Prozent davon werden letztendlich recycelt. Der größte Teil unseres Mülls aus Deutschland wird hingegen zum Beispiel nach China oder Malaysia exportiert. Im Jahr 2017 waren es 13.000 Tonnen Plastik. Ein geringer Teil wird in Verbrennungsanlagen verbrannt. Bei der Entsorgung fallen giftige Treibgase an, die dann in die Luft gelangen.

Doch ist es wirklich so unvermeidbar, Verpackungen aus Plastik oder Kunststoff herzustellen, wo doch unsere Umwelt und die Tiere so sehr darunter leiden? Wasser- und Saftflaschen könnte man doch ganz einfach mit Glas ersetzen. Lineale könnte man nur noch aus Holz produzieren und selbst bei Pflegeprodukten kann man das Plastik weglassen, wie uns Unverpackt-Läden vormachen. Statt der Seife aus dem Spender einfach Kernseife nehmen, verpackt in Papier. Ich denke nicht, dass sich Plastik komplett vermeiden lässt, da beispielsweise in der Zahnmedizin selbst Schienen aus Kunststoff hergestellt werden, für die es schwierig wäre, sie durch andere Materialien zu ersetzen. Jedoch könnte man sehr viele Alternativen für vermeidbare Verpackungen finden. Zu Alternativen hat auch die EU mit ihrem Verkaufsverbot für bestimmte Plastikprodukte aufgerufen, vor allem für Einwegartikel wie Trinkhalme, Plastikgeschirr- und Besteck. Ein weiterer Vorschlag der EU sieht eine „Plastiksteuer“ vor, bei der Mitgliedstaaten, die ihr Recyclingziel verfehlen, eine Geldbuße in Höhe von 80 Cent je Kilo Kunststoff zahlen müssten.

Es gibt sicherlich viele Alternativen und Wege, Plastikmüll zu vermeiden. Bewusster Verzicht auf Kunststoff und das Ersetzen der Plastikflaschen mit Glas wären schon mal ein erster Schritt in die richtige Richtung, unsere Umwelt zu schonen.

Jana, 2BFW2, Berufsfachschule am Sülmertor