Warum Heilbronn die BUGA nie vergessen sollte

Wir alle haben sehnsüchtig auf die Eröffnung der Bundesgartenschau – kurz BUGA – gewartet. Hat sich Heilbronn wirklich neu entworfen? Bis die schöne Wohlfühloase überhaupt zustande kam, musste die Stadt vieles in Kauf nehmen, über Großbaustellen und Baulärm bis hin zu gesperrten Fußwegen. Einige fanden das toll, dass Heilbronn ein neues Projekt auf sich nimmt, die anderen hingegen empfanden die Sperrung der „Bleichinselbrücke“ als lästig, da vielen diese Brücke als kleine Abkürzung diente. Nach und nach entstand ein komplett neuer Stadtteil: „der Neckarbogen“. Der erste Spatenstich erfolgte im November 2013, der Bau der Stadtausstellung erst drei Jahre später. Um möglichst viele Besucher und Interessenten anzulocken, musste die Stadt natürlich sehr viel werben, die bekannteste Werbung für die BUGA war das Maskottchen, der pinke Gartenzwerg namens „Karl“. Er wurde während der BUGA in Schokoladenform, als Gummibärchen, als Dekofigur und sogar als Schlüsselanhänger verkauft, der auch heute noch als Erinnerung an das blühende Leben dient. Der süße und lustige Zwerg musste ganz schön viel einstecken und aushalten, sogar polizeibekannt war Karl schon, auch mal fast vom Bus überrollt, abmontiert und mitgenommen.
Als der Eröffnungstag kam, standen die Heilbronner schon ganz gespannt in den Startlöchern. Selbst der Regen hielt die Besucher nicht davon ab, sich einen eigenen Eindruck vom neuen Stadtviertel zu machen, umgeben von Blumen, Kunst, Ausstellungen und weiteren Pflanzen. Durch die „Bleichinsel-Brücke“ entstand eine Verbindung vom „alten Heilbronn“ zum „Hightech-Heilbronn“, denn der erste Besuch löste bei mir und vielen anderen ein „WOW“ aus. Man fühlte sich wie in einer neuen Stadt, ganz abgeschottet und entspannt von Heilbronn. Die Stadt war unter der modernen Architektur kaum wiederzuerkennen. Die BUGA wirkte wie eine kleine Wohlfühloase mit einer eigenen Strandbar. Von der Stadtausstellung bis hin zur Wassershow am Abend war für jeden etwas dabei. Sogar Prominente wie Ella Endlich und Wincent Weiss sorgten auf dem Gelände für Partystimmung, es wurde unter dem prall gefüllten Tagesprogramm nie langweilig.
Die Wassershow löste großes Staunen am Karlssee aus, bunte Lichter tanzten elegant zu verschiedenen Musikrichtungen. Ein Laser projizierte kleine Animationen, wie einen Wassertropfen oder den berühmten Karl an die Kletterwand. Es war die größte Wassershow Europas, gesponsert vom Europapark. Dieses Spektakel war ein wahrer Besuchermagnet, die Kinderaugen strahlten. Ob dieses Spektakel auch nach der BUGA bleiben dürfte, sorgte für viele Diskussionen. Es wäre sehr schön, wenn das wahre Highlight der Bundesgartenschau 2019 bestehen bliebe, doch leider wurde die komplette Technik im Karlssee abgebaut, was ich persönlich sehr schade finde. Bei dem Abbau, wurde wieder so richtig deutlich, wie viel Arbeit und Technik wirklich dahintersteckten. Eine Menge Kabel und Schläuche, die von Tauchern abmontiert werden mussten. Die Bewohner des neuen „Stadtteils Neckarbogen“ hatten riesiges Glück, denn sie bekamen Stunden vorher, bei den Proben der Wassertechnik, eine eigene kleine private Wassershow zu sehen.
Durch die Umgestaltung wurde am den ehemaligen BUGA-Ausgang „Hospitalgrün“ auch die neue Experimenta in den Vordergrund gestellt, sie kommt in Verbindung mit der die Holzbrücke viel besser zur Geltung. Ebenfalls bekommt man jetzt einen besseren Blick auf den vorher versteckten Yachthafen von Heilbronn. Dadurch, dass jetzt der Ausgang geöffnet ist, kommt man viel besser an der Lokalmeile am Neckar vorbei, ohne einen Kellner anzurempeln oder mit dem Fahrrad anzufahren. Die neue Experimenta wirkt durch ihren modernen Bau sehr anziehend und lockt mit vielen Experimenten. „Physik zum Anfassen“ ist hier das Motto. Den Besuch im „Science Center“ Heilbronn könnte man jetzt auch perfekt mit einer Übernachtung in der neuen Jugendherberge verknüpfen. Die BUGA war ein wirklich tolles Projekt und ich finde, dass sich die Stadt wirklich neu entworfen hat, besonders mit dem Gefühl, dass man sich nicht mehr im alten Heilbronn befindet, sondern eine kleine eigene moderne Stadt mit einer Wohlfühloase betritt. Wirklich schade, dass das „Blühende Leben“, jetzt vorbei ist und die meisten Blumenbeete herausgerissen werden, hoffentlich erstrahlt der neue Stadtteil nach dem Umbau des Geländes wieder in neuem Glanz und ich hoffe auch, dass Heilbronn die BUGA niemals vergisst und bei jedem Betreten des „Neckarbogens“ ein Hauch „BUGA“ auftaucht, denn jeder Besucher verknüpft mit der „BUGA“ sein ganz eigenes schönes Erlebnis, auch wenn es nur die Live-Übertragung der Eröffnung war.
Jana, Klasse 2BFS2, Berufsfachschule am Sülmertor