Die Randsportart Kegeln
Immer wieder werde ich komisch angeschaut, wenn ich über mein Hobby rede. Die Vorurteile sind immer dieselben: „Kegeln ist wie Bowlen!“, „Das spielen doch nur alte Männer“ oder „Das ist kein Sport!“. Doch Kegeln ist sehr wohl ein Sport! Und es wird auch schon lange nicht mehr nur von älteren Männern betrieben. Viele Leute schauen mich ungläubig an und sagen mir ins Gesicht: „Kegeln gibt es nicht als Sportart, das ist nur eine Freizeitaktivität!“
Jeden Mittwochabend trainiere ich in der Kegelhalle in Nordheim. (Ich setze voraus, dass jeder weiß, was Kegeln ist, sonst würde der Bericht zu lang werden.) Um zu erklären, was bei uns im Training passiert: Wie bei jeder Sportart muss man sich im Training aufwärmen. Wir werfen uns kurz ein und sind bereit. Eine der wichtigsten Grundlagen in dieser Sportart ist es, konstant die Kugel in die Gasse zu werfen. Ansonsten ist das Training auf die einzelnen Schwächen zurechtgeschnitten. Also trainiert man zum Beispiel eher auf Einzelkegel, auf bestimmte „Bilder“ oder auf die Gassen zu werfen.
Im Spiel muss ich dann 120 Würfe aufgeteilt auf vier Bahnen werfen. Im Spiel kämpfe ich mit meiner Mannschaft gegen vier andere Kegler. Jeder kämpft um seinen Satzpunkt gegen seinen Gegner und das Gesamtergebnis. Die Stimmung in der Halle während eines Spieles ist sehr schwer zu erklären. Es ist ein wunderbares Gefühl, eine hohe Zahl zu werfen, wenn man die Anfeuerungsrufe aus dem eigenen Verein durch die Halle rufen hört. Ich finde, man muss mindestens einmal in seinem Leben auf einem Kegelspiel (Kegelmeisterschaftstag) gewesen sein, um dieses Gefühl zu erfahren. Auf einer Meisterschaft ist dieses Gefühl noch großartiger.
Hier in Baden-Württemberg gibt es leider deutlich zu wenig Nachwuchs im Kegeln und es sieht nicht so aus, als ob es in den nächsten Jahren besser werden würde. Ich hoffe, dass ich bei ein paar Leuten die genannten Vorurteile lockern und aufklären konnte und dass vielleicht ein paar Leute ein etwas anderes Bild von dieser Sportart bekommen haben. Vielleicht sieht man sich ja bald im SKV Brackenheim.
Steven, Klasse 8, Schule auf dem Laiern, Kirchheim