Botschaften der Kinderseele

Astrid Lindgren vergesse ich nie

Jeder kennt sie, die wahrscheinlich bekannteste Kinder- und Jugendbuchautorin der Welt: Astrid Lindgren. Die schwedische Schriftstellerin ist die „Mutter“ von Pippi Langstrumpf, Ronja Räubertochter, den Kindern von Bullerbü und vielen mehr. Für mich bleibt sie unvergessen. Sie gehört mit ihren Werken, die in 101 Sprachen übersetzt wurden, zu den meistübersetzten Autoren der Welt. Wie kam diese wunderbare Schriftstellerin eigentlich auf ihre Geschichten?
Als ihre Tochter Karin 1941 mit einer Lungenentzündung im Bett liegt, bittet die Kleine ihre Mutter, eine Fantasiegeschichte von irgendeiner „Pippi Langstrumpf“ zu erzählen. Astrid Lindgren erzählt Geschichten von einem Mädchen mit roten Zöpfen und Sommersprossen und lässt ihrer Fantasie dabei freien Lauf. Drei Jahre später beginnt sie, die Erzählungen um Pippi Langstrumpf aufzuschreiben.
Mit ihrem großen Engagement beeindruckt sie viele Menschen auf dieser Welt und damit auch mich. Sie war eine wundervolle Autorin, die uns allen Kindheitshelden wie Pippi Langstrumpf oder Ronja Räubertochter bescherte. Eine Frau, die durch ihre Erzählgabe viel Menschlichkeit vermittelte.
Früh beginnt sie, sich für Kinder und Tiere sowie gegen Gewalt gegen diese einzusetzen. Als sie 1978 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels in Frankfurt ausgezeichnet wird, hält sie die Rede „Niemals Gewalt“. Kurz zusammengefasst ist ihre Botschaft, dass die Kinder von heute unser aller Zukunft sind und über Krieg oder Frieden entscheiden. Deshalb fordert sie dazu auf, Gewalt an Kindern strafbar zu machen, was ich sehr gut finde.
Stellen wir uns doch die Frage: Was hat sich bis heute trotz dieses Appells getan? In Schweden wurde ein Jahr nach der Rede ein Gesetz verabschiedet, das die Züchtigung und elterliche Gewalt gegen Kinder unter Strafe stellt. Doch in den anderen Ländern? Für Deutschland war es noch ein weiter Weg. Erst im Jahre 2000 wurde das hier „Gesetz zur Ächtung der Gewalt in der Erziehung“ verabschiedet. Ziemlich spät, nicht wahr? In manchen Ländern der Welt gibt es noch heute, 39 Jahre später, kein Gesetz, das die Gewalt an Kindern verbietet.

Meyleen Thieringer, Klasse BVB, USS Öhringen