Anders als Horst Seehofer, Deutschlands neuer Heimatminister, legen immer mehr Jugendliche auf ihre Heimat keinen Wert. Das wäre anders, wenn sie auf ihrem Smartphone eine tolle Heimat-App hätten, die wichtige Informationen liefert wie zum Beispiel Discoprogramme, Hip-Hop-Konzerte oder Modemessen in Shoppingcentern.
Ist Heimat nur ein Thema für die Alten? Bis heute ist kein Programmierer auf die Idee gekommen, der Jugend ihre Heimat näherzubringen. Volkstanz, Blasmusik und Weinbergfeste füllen die Heimatseiten der Tageszeitungen. Hippe Jugendevents aber passen zum Heimatbegriff wie Justin Biber zum „Bergdoktor“. Ist es wichtig, dass Jugendliche überhaupt wissen, was Heimat ist?
„Heimat verbindet“ stand kürzlich in einer Werbeanzeige eines Supermarktes. Steht Heimat für gegenseitiges Vertrauen? Auch für das von Käufer und Verkäufer? Ist es ein Markenzeichen? Oder ist es gar etwas Trennendes, wenn man sich nicht zur Heimat bekennt?
Foto: Laura Sterk
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Heimat lebt nicht nur von kultureller Vielfalt und Volkstum, sondern ist auch für viele Firmen ein Markenzeichen. So zum Beispiel ist Würth in Künzelsau untrennbar mit der Region Hohenlohe verbunden. Die Firma investierte mit dem Bau einer Kongress- und Kulturhalle aber nicht nur in die Heimat, sondern auch in die Verflechtung mit den nächsten Generationen, kurz: in regionale Zusammengehörigkeit. Ebenso handeln zum Beispiel Hohenloher Winzer, wenn sie ihre Weine speziell für die „Genießerregion“ empfehlen, oder die Vermarkter des Schwäbisch-Hällischen Landschweins. Heimat ist heute viel mehr als ein persönliches Herkunftsgefühl. Viele regionale Firmen haben Heimat als Markenzeichen erkannt und beide profitieren voneinander. Tolerant, weltoffen, konkurrenzfähig …
Foto: Laura Sterk
Laura Sterk, Klasse BvB, USS GmbH Öhringen