Schüler dort abholen, wo sie sind

WhatsApp-Wettbewerb des Zisch-Projekts geht in die zweite Runde

PILOTPROJEKT „Ich fand es super toll und hätte Lust auf noch eine WhatsApp-Challenge“, lautet eine der Schüler-Nachrichten, die am Ende des Zisch-Wettbewerbs im Redaktionsbüro eintrudeln. „Unser Pilotprojekt 2016 ist damit mehr als gelungen“, freut sich Stimme-Chefredakteur Uwe Ralf Heer. „Bei unserem ersten WhatsApp-Wettbewerb von Zeitung in der Schule (Zisch) haben wir die Jugendlichen dort abgeholt, wo sie tatsächlich sind.“

Regelmäßig 95 Prozent der Jugendlichen in Deutschland tauschen sich mittler weile regelmäßig über WhatsApp aus. Idee des Modellversuchs war es, digitale und klassische Medien, wie die gedruckte Zeitung, zusammenzubringen. Sechs Wochen lang bekamen 120 Zisch-Schüler verschiedene Aufgaben über den Messenger gestellt. Darunter: Fotografiere deinen Lieblingsort zum Zeitunglesen, formuliere eine Schlagzeile, die du in 20 Jahren in deiner Zeitung lesen möchtest, oder beschreibe das Zisch-Projekt in Emojis.

Alle Fotos und Texte, die von den acht Klassen eingeschickt wurden, wanderten mittwochs auf die ZischSeite in der Zeitung. „Das hat das Interesse an den gedruckten Nachrichten extrem gesteigert“, erinnert sich Stephanie Ruhl, Lehrerin am Paul-Distelbarth-Gymnasium in Obersulm. Automatischseien die Schüler auf der Suche nach der Zisch-Seite auch über andere Nachrichten gestolpert.

Teamarbeit Seit Montag, 16. Januar, heißt es wieder „Zisch geht App“. Dieses Mal sind zehn Klassen mit 80 Schülern dabei. Als Gewinn winkt ein Besuch im Waldkletterpark Weinsberg.

Das Projekt Zeitung in der Schule feierte im vergangenen Jahr seinen 20. Geburtstag. Seit seinem Start 1996 hat sich zwar vieles verändert, die Hauptziele sind aber gleich geblieben: Die Lese und Schreibkompetenz der jungen Teilnehmer ab dem siebten Schuljahr zu verbessern und Orientierung im Nachrichtendschungel zu bieten, sogenannte Medienkompetenz zu vermitteln. Die Ergebnisse der JIM-Studie 2016 belegen, dass Jugendliche in ihrer Freizeit unterschiedlichste Medienangebote und Kanäle nutzen – und dies dank Smartphone zunehmend zeitlich und räumlich flexibel. In der Schule erleben Zwölfbis 19-Jährige jedoch aktuell noch eine andere Medienrealität. Trotz aller durchaus berechtigten Vorbehalte, schülereigene Handys im Unterricht einzusetzen, haben moderne Smartphones das Potenzial, auch produktiv, kreativ und zielgerichtet genutzt zu werden. Ein Beweis dafür ist der WhatsApp-Wettbewerb von Zisch.

mkk