Schullandheim mit Wandern und Theaterspielen – was für eine komische Idee
Wandertheater

Wir wollen bei unserem Schullandheim an die Tradition der Wanderbühnen anknüpfen und mit dem Theaterstück „Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing auf Wanderschaft gehen. „Wanderbühne“ ist die Bezeichnung für eine aus Schauspielern bestehende, umherziehende deutschsprachige Theatertruppe, die zwar über einen eigenen Fundus, nicht aber über eine feste Spielstätte verfügte.
Im Normalfall gastierten die Theatergruppen im Rahmen von Tourneen in den Ortschaften ihres zugeteilten Spielgebietes. In Dörfern wurden die Aufführungen meist in Freilichttheatern, auf Holzbühnen von Märkten oder auf Plätzen veranstaltet, während in größeren Ortschaften die Möglichkeit bestand, in Wirtshäusern, Scheunen und ähnlichen Örtlichkeiten zu spielen.
Begleitet und betreut werden wir in unserem Schullandheim von unserer Klassenlehrerin Viola Reich-Dollmann, dem Jugendreferenten des Evangelischen Jugendwerkes Bezirk Heilbronn und Theaterpädagogen Stefan Buck sowie zwei weiteren Begleitern.
Aufführung: Nathan der Weise

Schauplatz ist Jerusalem im Jahre 1192 nach dem dritten Kreuzzug. Auf die heiligen Stätten erheben dreierlei Bewerber Anspruch: Muslime, Christen und Juden. Jeder sieht sich im Recht und hält seine Ansprüche aufrecht. Doch wer hat die besten Argumente? Der Stärkste, der Klügste, der Reichste? Sind die Religionen nicht alle gleichwertig und gleichberechtigt? Kann Liebe zwischen den Fronten vermitteln, können Einsicht, Toleranz und Weisheit die Welt verändern?

Vor über 230 Jahren hat Lessing ein aufregend-aktuelles Stück geschrieben, das den heute weltweit heraufbeschworenen „Clash of Cultures“ schon damals als unsinnig gebrandmarkt hat. Das Stück handelt von Spannungen zwischen Christen, Muslimen und Juden und will für Menschlichkeit, Würde und Respekt werben. Es ist also immer noch ganz aktuell!
Wandern
Na ja, eigentlich nicht unser Lieblingssport. Aber unsere Lehrerin hat als Wanderweg den Neckarsteig ausgewählt. Sie verspricht uns:
„Wer am Neckarsteig die Flanken des Flusslaufs erwandert, auf sonnigen Felsen und alten Burggemäuern ruht, durch weite Wälder und offene Wiesen streift und dem verschlungenen Strom beim Fließen zusieht, der kann einen großartigen Natur- und Kulturraum erkunden – und gleichwohl sich selbst entdecken.“ Das steht auf der Internetseite www.neckarsteig.de.
Das kennen wir ja von unserer Schule, da geht es auch nicht nur um Wissensvermehrung, sondern ums Erleben. „Eine merkwürdige Magie haftet dem Flusstal an. Das Neckartal zwischen Heidelberg und Bad Wimpfen ist und bleibt ein Mythos, spürbar auf Schritt und Tritt.“ Mythos Neckartal – da sind wir mal gespannt!
Unser Reiseverlauf.
Wir starten am 14. Juli in Bad Wimpfen und wandern auf dem Neckarsteigweg nach Gundelsheim. Unser Begleitfahrzeug hat dann bereits drei Pfadfinderzelte auf dem Campingplatz in Gundelsheim aufgebaut. Wahrscheinlich müssen wir uns erst einmal im Freibad Gundelsheim erfrischen und stärken, denn um 19 Uhr spielen wir bereits zum ersten Mal unseren „Nathan“ im Heimathaus Siebenbürgen. Wie es dann weiter geplant ist, das schreiben wir in unserem nächsten Artikel.
Die ganze Klasse OA, Freien Johannesschulen Flein